Modenschau, Heft Nr. 170, Februar 1927

Modeabbildungen und redaktionelle Inhalte aus der deutschen Modezeitschrift Modenschau (Illustrierte Monats-Zeitschrift für Heim und Gesellschaft) Nr. 170 vom Februar 1927. Herausgegeben vom Verlag Gustav Lyon, Berlin.

Seiten insgesamt: 52 (vollständig online)

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54 Seiten

Titelseite, Titelblatt bzw. Cover der deutschen Modezeitschrift Modenschau (Untertitel: Illustrierte Monats-Zeitschrift für Heim und Gesellschaft) Nr. 170 vom Februar 1927. J 2859: Frühjahrsmäntelchen aus ziegelrotem Tuch in neuer Schnittform für Mädchen von 6-8 Jahren. Stoffverbr.: 1,90 m 130 cm breit. (Kleiner Schnitt.) J 2860: Mantelkleid a. dunkelblauem u. cremefarbenem Rips Papillon mit hübscher Stickereiverzierung. Stoffverbr.: 3,10 m dunkler, 0,85 m heller, je 130 cm breit. Abplättmuster 80 Pf. (f. Abonn.) Schnittgr. 44 u. 48. (Gr. Schn.) J 2861: Übergangskleid aus bananenfarbenem Crêpe romain, m. Himbeerrot kombiniert. Dazu passende, leichte Stickereibordüre. Dem Gürtel ist eine schwarze Galalithschnalle durchgezogen. Stoffverbrauch: 2,80 m heller, 1,25 m dunkler, je 100 cm breit. Abplättmuster Preis 1,60 Mk. (für Abonnenten). Schnittgröße 44 und 48. (Gr. Schnitt.) Preis pro Heft: 60 Pfg., mit Schnittmusterbog. 70 Pfg., hierzu ortsübl. Zustellgebühr. [Stempel:] Probe-Nummer. Verlag Gustav Lyon, Berlin SO 16 — Auslieferung für den Buchhandel in Deutschland Wilhelm Opetz, Leipzig. Titelzeichnung/Titelillustration: unbekannt/unsigniert.

Artikel: O. V., Anekdoten aus aller Welt. Werbung: Wohliges Behagen… Der prächtige Schaum, der erfrischende Duft, das köstliche Gefühl der Reinlichkeit: ein wahrer Genuß ist die Kopfwäsche mit Schwarzkopf-Schaumpon. Lernen Sie den Genuß kennen! Schaumpon mit dem schwarzen Kopf. Am meisten begehrt - weil am längsten bewährt. Zeichnung/Illustration: unbekannt/unsigniert. [Eigenwerbung des Verlags Gustav Lyon, Berlin SO 16] Ihr Vorteil ist es, wenn Sie bei Anfragen und Einkäufen sich in erster Linie an die Inserenten der „Modenschau“ wenden. Fön… Jugend, Gesundheit, Schönheit, Lebenslust… Fortuna. Das Füllhorn hat sie abgelegt, Statt dessen einen „Fön“ sie trägt; Sie will mit immer vollen Händen Euch Jugendlust und Schönheit spenden. Nur echt mit eingeprägter Schutzmarke „FÖN“. Hunderttausende im Gebrauch! Zur Körper- und Schönheitspflege „Sanax-Vibrator“, „Penetrator“, ‚Vibrofix‘ u. ‚Sanofix‘ elektr. Massageapparate, „Radiolux“ und „Radiostat“ D. R. P. erdschlußfrei, elektr. Hochfrequenzapparate. Sicherheits-Heizkissen Sanotherm mit Vacu-Regler D. R. P. Überall erhältlich! Für jede eingesandte, witzige Reklame-Idee, die wir abdrucken, stiften wir dem Einsender einen Original Fön. FABRIK »SANITAS« BERLIN N24. Wäsche-Stickereien u. Klöppelspitzen, aparte Muster. Gediegene Ware -;- Billigste Preise! -;- Muster franko! Stickereiversandhaus ‚Germania‘, Berlin M., SO 16, Schmidstr. 41. Damenbart. Ein schmerzloses, einfaches Radikalmittel teilt kostenlos mit: Frau J. Blocherer, Augsburg 2/65, Reisingerstraße 9. 20 Meter Damenstoff oder 10 m Herrenstoff erhält angefertigt, wer 5 kg alte Wollsachen an die Wollweb. Carl Schütz, Lardenbach 11 (Oberhessen) einsendet. Verl. Sie Muster u. Preise frei. [Eigenwerbung des Verlags Gustav Lyon, Berlin SO 16] Lyon's Filialen sind in jeder Stadt in jedem Land — Neu eröffnet: Spandau, Bahnhofstraße 1 Ecke Stresowplatz. Danzig, Jopengasse 61. Königsberg i. P., Münzstraße 4. Peru-Tannin-Wasser zur Haar-Pflege. Schutzmarke: Die Töchter des Erfinders. Klöppelspitzen. 1 Pfund zu 5,— Mk., versendet franko gegen Nachn. Brinkmanns Spitzenversand Langerfeld-Barmen. Korpulenz. Kürzeste erfolgreichste Spezialbehandlung der Gegenwart zur dauernden bequemen Beseitigung. Gratisauskunft durch „Eclu“ Köln 91, Fach 148. Für Mäntel: Blend. schöne Fellplüsche. Edelste seid. Seal-Plüsche, Persianer, Astrachan, Fohlen etc. Moderne Futterseiden. Muster, welche? 8 Tage zur Wahl. Samthaus Schmidt. Hannover 16P. Gegen Magerkeit gebrauche man stets nur unsere „Orient. Kraft-Pillen“. Sie bewirken in kurzer Zeit erhebliche Gewichtszunahme, blühendes Aussehen und schöne, volle Körperform (für Damen prachtvolle Büste); stärken die Arbeitslust, Blut und Nerven. Garantiert unschädlich. Aerztl. empfohlen. Viele Dankschreiben. 28 Jahre weltbekannt. Preis gekrönt mit goldener Medaille und Ehrendiplom. Preis Packung (100 Stück) 2,75 M. mit Gebrauchsanweisung. Porto extra. (Postanweisung od. Nachn.). D. Franz Steiner & Co. G.m.b.H., Berlin W30/469, Eisennacherstr. 16. Pallabona-Puder reinigt und entfettet das Haar auf trockenem Wege, macht schöne Frisur, besonders geeignet für Bubikopf. Bei Tanz und Sport unentbehrlich. Zu haben in Dosen von M. 1.- an in Friseurgeschäften, Parfümerien, Drogerien und Apotheken. Nachahmung weise zurück! Lästige Haare im Gesicht u. am Körper entfernt sofort radikal nur mein „Hewalin-Haarentferner“ (Schutz-Marke). Oft nachgeahmt — doch nie erreicht! Deutsches Reichspatent Nr. 196 617. Gold. Medaille: Paris, Antwerpen. Von Aerzten, Dermatologen u. gerichtl. vereidigten Chemikern als gänzlich unschädlich u. sicher wirkend glänz. begutachtet. Preis M. 5,—. Alleiniger Fabrikant: H. Wagner, Köln 133, Blumenthalstr. 99. Rheumatismus, Gicht, Ischias, Nervenleiden! Warum plagen Sie sich wochen- und monatelang? Dr. Tetzner's Rheuma- u. Nervensalz ist unbedingt bewährt. Es erhöht die Spannkraft der Nerven und verleiht jugendliches und frisches Aussehen. In Gläsern von Mk. 3,— lange ausreichend, franko Nachnahme. Dr. TETZNER, Altona-Othmarschen 33. Wer graue Haare nicht färben will: Entrupal Haarstärkungswasser ges. gesch. führt den geschwächten Haarwurzeln die verbrauchten Pigmente (Farbstoffe) zu, sodaß graue Haare und Nachwuchs auf natürliche Weise die ehemalige Farbe wiedererhalten, daher Fehlfarben ausgeschlossen. Anwendung einfach. Garantiert unschädlich. Originalflasche Mk. 4,50. Prospekte kostenlos. Erhältlich in der Simons-Apotheke, Berlin C. 101, Spandauerstr. 17. [Stempel unten links:] Muster. Unverkäuflich!

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Titelseite der Modenschau (Untertitel: Zeitschrift für Heim und Gesellschaft) Nr. 170 vom Februar 1927. Artikel: Parsen, P., Die Kunst, jung und schön zu sein. 2. Das gepflegte Haar (von P. Parsen, unbekannter Autor). Im Zentrum der Seite ist eine große fotografische Aufnahme der österreichischen Stummfilmschauspielerin Jenny Jugo (geb. Eugenie Anna Walter, 1904-2001) zu sehen. Sie sitzt auf einem Stuhl und hält eine Ausgabe der Modenschau vom August 1926 aufgeschlagen in den Händen und schaut lächelnd in die Fotokamera. Die Bildunterschrift lautet „Ich finde in der Modenschau stets viel Interessantes. Jenny Jugo“. Foto: unbekannt/unsigniert. [Parsen, P., Die Kunst, jung und schön zu sein. 2. Das gepflegte Haar.] Das Haar auf Deinem Haupt ist wie der Purpur des Königs! Der Dichter des alttestamentarischen Hohen Liedes Salomonis findet nichts köstlicheres zum Vergleich, als den stolzen Schmuck der Fürsten, um die herrlichen Locken der Geliebten zu preisen. Und mit ihm klingt durch die Liebeslieder aller Zeiten und Dichter, durch Märchen und Sagen der urewige Sang von der Schönheit des Frauenhaares. Die Menschen und die Zeiten ändern sich, die Schönheitsbegriffe wechseln, aber unverändert seit Jahrtausenden erblicken wir in der Krone, die Mutter Natur der Frau verlieh, die Krönung ihrer Schönheit. Das Frauenhaar wird uns geradezu zum Sinnbild ihres Wesens: die Blondine gilt als sanft und zart von Gemüt, die Brünette steht im Ruf, lebhafteren Temperaments zu sein! (Daß hier natürlich das Gesetz von der Bestätigung der Regel durch die Ausnahmen erst recht gilt, bedarf kaum der Erwähnung!) Und zu allen Zeiten haben sich die Frauen bemüht, den köstlichen Schmuck, den ihnen die Natur in mehr oder minder reichem Maße verlieh, zu pflegen und ihn durch diese Pflege immer reicher und köstlicher zu gestalten. Daß sie hierbei manchen Irrweg gingen — man denke nur an die bizarren Kopfputze der Damen des Rokoko, die ganze Szenen und symbolische Darstellungen auf dem Haupte trugen, deren Herstellung Stunden mühseligster Arbeit erforderte — beweist letzten Endes auch nur den großen Wert, den sie der Zierde ihres Hauptes beilegten. Alles, was der Frau als Schmuck dient, ist eben dem ewigen Wechsel der Mode unterworfen! Mode ist ja etwas weibliches und lebt vom Streben nach Veränderung. Die Frau ist stets aus ihrem innersten Wesen heraus von dem Wunsch erfüllt, das Gegebene für ihre Persönlichkeit umzuformen. Und die allgütige Natur läßt sich lächelnd all die Seltsamkeiten gefallen, durch die Zeiten und Moden ihre Gabe „verschönen“ wollen; denn sie ist ja schließlich doch stärker als die willkürliche Bizarrerie menschlicher Launen. Unerschöpflich spendet sie aus dem reichen Füllhorn die Gaben der Schönheit und verlangt nur eins: daß man diese Gaben pflege und erhalte. Dem, der dies einfache Gebot befolgt, lohnt sie es mit doppeltem Reichtum an Schönheit. — Wenn man unserer Zeit in der Kulturgeschichte der Menschheit einmal eine besondere Bezeichnung geben wird, dann wird man sie das Zeitalter der Hygiene nennen müssen. Wir haben erkannt, daß nur Gesundes auch wirklich schön sein kann. Aus dieser Erkenntnis forschen unermüdliche Gelehrte nach den Gesetzen der Natur, nach dem Ursprung des Wachsens und Werdens, enthüllen immer neue Geheimnisse und finden immer neue „Wege zur Kraft und Schönheit“, diesen herrlichen Zielen der Menschheit. Und ihr emsiges Wirken, ihre genialen Entdeckumgen [sic!] werden immer mehr Allgemeingut und lehren uns, so zu leben, daß wir aus uns das machen, wozu die Natur uns ihre Gaben schenkte: gesunde, kraftvolle, gepflegte Menschen! „Je mehr die Forderungen unseres Daseins Nerven und Kräfte zu zerstören suchen, desto eifriger müssen wir unseren Körper pflegen!“ heißt das Gesetz der Zeit. Und unser Körper ist ein so wundervoll fein organisierter Mechanismus, daß jeder Teil besonderer Pflege bedarf; nichts darf vernachlässigt werden, soll das Ganze zur Höchstleistung fähig sein! Unser Haar ist nicht nur um der Schönheit willen da; es deckt den wichtigsten Teil unseres Seins: das Gehirn. Also muß ganz logisch jede Vernachlässigung in seiner Pflege auf die Zentrale unseres Körpermechanismus schädliche Rückwirkungen haben! Richtige Haarpflege dient somit nicht allein der Verschönerung unseres äußeren Menschen, sondern ist hygienische Notwendigkeit. Dabei erfordert sie wirklich nicht allzuviel Arbeit, [Fortsetzung auf S. 2.] [Seite] 1

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Artikel: Parsen, P., Die Kunst, jung und schön zu sein. 2. Das gepflegte Haar (von P. Parsen, unbekannter Autor). Passend zum Artikel ist eine große fotografische Aufnahme der russischen Schauspielerin Elisabeth Pinajeff (geb. Jelisaweta Sergejewna Pinajewa, 1900-1995) abgebildet. Die Bildunterschrift lautet „Die bekannte Filmschauspielerin Elisabeth Pinajeff mit Wuschelkopf“. Foto: Alexander Binder, Berlin (1888-1929). [Parsen, P., Die Kunst, jung und schön zu sein. 2. Das gepflegte Haar.] [Fortsetzung von S. 1] wenn sie nur regelmäßig erfolgt. Wie überall in der Hygiene ist natürlich Gesundheit des Blutes oberstes Gebot. Das menschliche Haar entsteht als Resultat gewisser Stoffe unseres Körpers, der Hormone, die eine hornartige Substanz, den Haarschaft, entstehen lassen. Diese aufbauenden Stoffe bilden sich im Blut des gesunden Menschen ausreichend, um kräftiges Haar entwickeln zu können. Jede Störung der Blutzusammensetzung, der allgemeinen Körperfunktionen überhaupt, die oft auch aus rein seelischen Gründen entstehen kann, bedroht also unter Umständen schon das Wachstum unserer Haare. Wir wissen ja, daß bei vielen Krankheiten, z. B. Scharlach Grippe, Typhus, oft sehr starker Haarausfall eintritt, der erst mit eintretender Genesung aufhört. Wer also schönes, d. h. gesundes Haar haben will, der muß gesund leben: Nahrung, Arbeit und Ruhe müssen nach den Gesetzen geregelt sein, die heute ja allgemein bekannt sind. Unregelmäßigkeiten der Lebensweise und seelische Erregungen müssen tunlichst vermieden werden. Die Natur verlangt aber von uns nicht nur, daß wir ihre auf bauende Arbeit durch vernunftgemäße Lebensweise unterstützen; wir müssen stets bemüht sein, das Geschaffene zu erhalten. Und hier gilt vor allem das Gesetz der Hygiene, daß gesundes Leben ohne Reinlichkeit unmöglich ist. Der größte Feind aller Hygiene aber ist der Staub! Nur wenn wir ihn, der sich natürlich im dichtstehenden Haar am liebsten festsetzt; energisch zu Leibe gehen, können wir uns vor ihm schützen. Das tägliche Kämmen und Bürsten darf also nicht als Mittel zur Herstellung der mehr oder weniger kunstvollen Frisur betrachtet werden, sondern ist in erster Linie mechanische Beseitigung des Staubes. Dazu aber brauchen wir den richtigen Kamm und die richtige Büste [sic! Bürste]. Der Kamm darf nicht zu eng sein, weil er sonst unbarmherzig in den Haaren reißt und uns manch kerngesundes Haar fortnimmt, er darf nicht zu scharf an seinen Spitzen sein, weil sonst gar zu leicht einmal die empfindliche Kopfhaut verletzt werden könnte. Kämmen bedeutet ja auch nicht Reinigung des Haares, sondern soll nur das Haar durch richtige Lagerung — nämlich nach der seinem Wachstum entsprechenden Richtung — für die Arbeit der Bürste vorbereiten. Diese Bürstenarbeit, die morgens und abends unerläßlich ist, soll zunächst ganz mechanisch allen Schmutz und Staub, der lose auf den Haaren und dem Haarboden liegt, entfernen. Darum muß die Bürste so konstruiert sein, daß sie wirklich durch das Haar bis auf den Haarboden durchgreifen kann, darf also nicht zu kurze Borsten haben, die andererseits aber auch wieder nicht zu hart sein dürfeu [sic!], um Verletzungen der Kopfhaut zu vermeiden. Die moderne kosmetische Industrie gibt heute eine solche Auswahl verschiedenster Formen, daß jede Frau ihre individuelle Bürste finden kann. Richtig und zweckmäßig bürstet man das Haar zuerst in der Richtung, wie es gewachsen ist, dann gegen den Strich. Energisches Kopfschütteln nach dem zweimaligen Durchbürsten lockert das Haar besonders gut auf und soll daher der Abschluß jeder Durchbürstung der Haare sein. — Diese mechanische Reinigung der Haare und des Haarbodens reicht aber keineswegs aus. Denn unser Haar ist nichts Totes, sondern ein lebender Teil unseres Körpers. Am Ende des Haarschaftes sitzen die sogenannten Talgdrüsen, die unablässig ein Fett absondern, das zur Ernährung des Haares dient und es gleichzeitig geschmeidig macht. Diese Fettabsonderungen lagern sich nun natürlich auch auf der Kopfhaut ab und bilden mit dem Staub zusammen eine Masse, die sich durch Bürsten allein nicht entfernen läßt. Zur mechanischen Haarreinigung muß also die chemische Wirkung treten, verständlicher gesprochen: die Kopfwäsche. Ob man diese nun durch die kundige Hand des Friseurs oder daheim im stillen Kämmerlein vornehmen lassen will, ist eine Frage von Zeit und Geld, der Vorgang bleibt im Grunde immer derselbe: man benutzt die auflösende Wirkung warmen Wassers und chemischer Mittel, um das Fett und den damit verbundenen Schmutz zu entfernen. Das primitivste Mittel ist natürlich die gewöhnliche Seife, die man fein schabt und mit ein wenig Borax in Wasser aufkocht. Da sie aber oft allzu scharf ist und dadurch der Haut schadet, benutzt man gern die mildere Wirkung einer Aufkochung von 2 Eßlöffel Quillayarinde in einem Liter Wasser, die — durchgeseiht — ein wirksames Kopfwaschmittel ergibt; wenn man es nicht vorzieht, eine der heute überall erhältlichen Kopfwaschseifen in flüssiger Form oder ein anderes käufliches Präparat zu verwenden. Bei der Herstellung der fertigen Haarwaschmittel wird nämlich stets nicht nur auf die reinigende Wirkung gesehen, sondern es werden auch meist Bestandteile hineingearbeitet, die für die Ernährung des Haarbodens wertvoll sind. Man erreicht also durch die Benutzung nicht nur Reinigung, sondern auch Stärkung des Haarbodens. Der von Prof. Lassar, dem berühmten Breslauer Physiologen, in seiner kräftigenden Wirkung empfohlene Teer ist heute in den meisten Haarwaschseifen enthalten und von ausgezeichneter Wirkung. Die reinigende und stärkende Wirkung des Eigelbs zur Kopfwäsche, der die Farbe bei Blondinen erhaltenden Kamillenaufkochungen ist ja schon fast überall bekannt, sei aber der Vollständigkeit halber auch erwähnt. Man sollte aber, gleichgültig, welches Mittel man zur Haarwäsche wählt, stets nach dem Abspülen des Haares einen Schuß verdünnten, guten Essig über das Haar gießen, der rasch durch das Haar gerieben und dann gleich wieder abgespült wird. Man erreicht dadurch besondere Schmiegsamkeit und weichen Glanz der Haare. Womit und wo aber die Prozedur des Haarwaschens vorgenommen wird, stets ist zu beachten, daß das Haar hinterher gründlich und rasch getrocknet wird: nur zu leicht trifft ein kalter Luftzug die empfindliche Kopfhaut, die ja nach der Wäsche des schützenden Fettüberzuges entbehrt, und führt zu den sehr schmerzhaften Erkältungen der Nerven; manche quälende Neuralgie ist schon so entstanden! Die neuzeitliche Elektrotechnik bietet ja in ihren Heißluftduschen immer die Möglichkeit, den Trocknungsprozeß des Haares abzukürzen. Wie oft man gesundes Haar überhaupt waschen soll, kann natürlich nicht schematisch entschieden werden. Im allgemeinen wird man die Prozedur alle 8-10 Tage vornehmen. Wessen Haar aber besonderts [sic!] stark ist und vielleicht auch mehr Fett absondert, der wird lieber schon allwöchentlich eine Kopfwäsche vornehmen müssen, während die Dame mit sehr trokenem [sic!] Haar besser nur alle 14 Tage den Kopf wäscht, um ihm nicht allzuviel Fett zu entziehen. Diese wird auch gut tun, die [Fortsetzung auf S. 3.] [Seite] 2

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Artikel: Parsen, P., Die Kunst, jung und schön zu sein. 2. Das gepflegte Haar (von P. Parsen, unbekannter Autor). Passend zum Artikel sind zwei fotografische Aufnahmen der Schauspielerin Lotte Ander (Lebensdaten unbekannt) und einer unbekannten Frau abgebildet. Die Bildunterschriften lauten „Die Schauspielerin Lotte Ander trägt den Eton-Schnitt“ sowie „Der augenblicklich in Amerika bevorzugte Eton-Schnitt mit großen Wellen“. Foto: unbekannt/unsigniert. [Parsen, P., Die Kunst, jung und schön zu sein. 2. Das gepflegte Haar.] [Fortsetzung von S. 2] mangelnde Eigenproduktion des Haarbodens an Fett dadurch zu unterstützen, daß sie nach jeder Wäsche einen Tropfen reines Olivenöl mit den Fingerspitzen energisch in die Kopfhaut einreibt. Sie erzeugt damit doppelte Wirkung: die trockene Kopfhaut wird leicht eingefettet und die Blutgefäße werden durch die Massage zu erhöhter Tätigkeit angeregt. Massage ist ja bekanntlich für die ganze Haut unseres Körpers am besten. Sie ist daher allen Damen zu empfehlen, die ihr Haar sachgemäß pflegen wollen. Zweckmäßig bildet sie den Abschluß des morgendlichen und abendlichen Kämmens: Daumen, Zeige- und Mittelfinger beider Hände greifen energisch bis auf den Haarboden durch und frottieren ihn überall in kreisförmiger Bewegung. Bequemer ist natürlich noch die Massage durch moderne Fischbeinbürsten, wie sie als Neustes der kosmetischen Industrie auf den Markt gebracht werden: die elastische Festigkeit der aus Fischbein geformten Borsten sichert die Durchdringung des Haares bis zum Haarboden, ohne daß man Verletzungen desselben zu befürchten braucht. Ob man die den Blutumlauf in der Haut fördernde Wirkung der Kopfhautmassage noch durch die anregende Wirkung alkoholhaltiger Kopfwässer unterstützen will, ist wieder nur individuell zu entscheiden. Sicher ist, daß alkoholische Einreibungen fettlösend wirken und die Blutzirkulation fördern; zu bedenken ist aber, daß die ständige Fettentziehung leicht dazu führen kann, daß das Haar spröde wird und bricht. Man wähle also, je nach der Art des Haarbodens, in diesem Falle ein Kopfwasser, daß einen mehr oder minder starken Fettzusatz enthält. Die Ursache so vieler Störungen des Haarwuchses und der Schönheit des Haares liegt ja überhaupt in der Fettzufuhr. Unsere Haut ist in ständiger Neubildung begriffen, sie schilfert ab. Bei normalem Haar werden diese abgestossenen Hautteilchen durch die vorgeschriebene Pflege entfernt. Bei zu trockener Haut — also solcher, die nicht genügend mit Fett ernährt wird — aber entsteht eine Überproduktion, die wir dann als Schuppen oder Schinnen bezeichnen. Sobald sich also die ersten Zechen dieser störenden Erscheinungen bemerkbar machen, muß man sie durch häufige Waschungen mit lauwarmen Wasser, dem man auf 100 Teile 5 Teile kohlensaures Natron beifügte, bekämpfen und für ausreichende Fettzufuhr von außen sorgen. Das gleiche gilt auch für die Behandlung des Haares, das wegen mangelnder Zufuhr an Fett von den Talgdrüsen her stumpf und trocken ist. Nur empfiehlt es sich, das Fett in Form von Rinzinusöl dem Haarboden zuzuführen, von dem wir 15 gr. mit dem gleichen Quantum Benzoetinktur, Seifenspiritus und der zehnfachen Menge Alkohol vermischen. Wer Wohlgeruch liebt, kann zum Schluß dieser Mischung noch etwas Lavendel- oder Rosenöl als Duftträger beifügen. Wenn man diese Mischung tüchtig in das Haar und auf den Haarboden einbürstet, erhält es bald wieder Glanz und Schmiegsamkeit. Wo aber der Haarboden allzu reichliche Fettnahrung erhält, das Haar also besonders fettig ist, muß zunächst durch Enthaltung vor fettreicher Nahrung das Übel von innen heraus im wahrsten Sinne des Wortes an der (Haar-) Wurzel gepackt werden. Von außen her bekämpft man es gleichzeitig, neben wöchentlichen Waschungen mit Seifenwasser mit Boraxzusatz oder Teerseife durch tüchtige Kopfmassage, weil das richtig zirkulierende Blut ja alles überflüssige Fett wegspült. Um möglichst schnell das wenig schöne Aussehen fettigen Haares zu beseitigen, wird es allmorgendlich mit einem in Äther getauchten Wattebausch abgerieben, der das Fett oberflächlich wegnimmt, ohne die Ondulation zu beeinträchtigen. Wo aber das Haar ohne merkbare äußere Veranlassung, wie Krankheit, nervöse Überanstrengung, schwere Sorgen, plötzlich auszugehen beginnt, trotzdem es sorgsam gepflegt wird, da ist größte Gefahr im Verzuge: man lasse alles Experimentieren, höre nicht auf allerlei Ratschläge guter Freunde und Bekannten, sondern gehe sofort zu einem Arzt. Wenn auch schließlich alles vergänglich ist und die Herren der Schöpfung oft schon recht frühzeitig der Zierde ihres Hauptes beraubt werden — das Frauenhaar soll bis ins höchste Alter seine Trägerin zieren. Ergreift es also vorzeitig die Flucht, dann liegt dem meist eine ernste Ursache zu Grunde, entweder eine lokale Erkrankung des Haares oder eine Krankheit des Körpers, vor allem der Kopfnerven, die ärztlicher Beobachtung und Bekämpfung bedarf. [Fortsetzung auf S. 4.] [Seite] 3

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Artikel: Parsen, P., Die Kunst, jung und schön zu sein. 2. Das gepflegte Haar (von P. Parsen, unbekannter Autor). Passend zum Artikel ist eine fotografische Aufnahme der Daisy, Baronesse von Freyberg bzw. Daisy d’Ora (1913-2010) abgebildet. Die Bildunterschrift lautet „Eine selten gewordene Schönheit: Die junge Baronesse Freyberg im Schmuck ihres langen goldblonden Haares“. Foto: unbekannt/unsigniert. [Parsen, P., Die Kunst, jung und schön zu sein. 2. Das gepflegte Haar.] [Fortsetzung von S. 3] Wenn wir mit einem leise bedauernden Lächeln auf die Damen des Rokoko zurückblickten, so müssen wir — wollen wir objektiv sein — eingestehen, daß auch die moderne Frau von 1927 eifrige Anhängerin der Haarmode ist. Noch niemals hat die Kunst des Haarfärbens in solcher Blüte gestanden, als in unseren Tagen! Dabei ist das absolut keine Errungenschaft der Neuzeit: vor Tausenden von Jahren liebten es bereits die Damen der Pharaonen, ihrem Haar eine andere Farbe als die von Isis und Osiris verliehene zu geben, Roms vornehme Frauenwelt erbte mit manchem andern aus dem Lande der Pyramiden diese Geheimnisse, die Damen der Renaissance kannten neben allerlei Liebestränken und unheimlichen Giften auch bereits die Mittel, ihrem Haar dämonisches Rot, wie es Tizians wundervolle Bilder zeigen, zu verleihen, und die Dame von heute ist schließlich nur das letzte Glied einer Kette von Frauen, die das alte Spiel „Corrigez la nature“ bezüglich der Haarfarbe weiterspielen. Nur daß auch hier die moderne Wissenschaft durch immer neue Hinweise es durchzusetzen verstand, gesundheitsschädliche Methoden zu vermeiden. Das Färbemittel des modernen Haarkünstlers ist unschädlich: ob das Hennah wirklich schon zur Pharaonenzeit im Gebrauch war, wissen wir nicht mit Bestimmtheit; es scheint aber fast sicher, da es noch heute im Orient das beliebteste Färbemittel ist. Sicher ist aber, daß seine sachgemäße Anwendung dem Haar in keiner Weise abträglich ist, sondern im Gegenteil sogar stärkende Wirkungen hat. Die heiße, weiche Schlammpackung aus Hennaherde verstärkt den Haarschaft und wirkt anregend auf die Kopfnerven und Gefäße der Kopfhaut. Es ist natürlich Geschmackssache, ob eine Dame ihr Haar durch künstliche Färbung verschönen will. Daß es ästhetisch bei mißfarbenem Haar und in der Übergangszeit zum Schnee des Alters richtig sein kann, soll nicht bestritten werden. Ob es aber wirklich notwendig ist, in jeder Saison die erstaunte Mitwelt durch eine neue „moderne“ Haarfarbe zu überraschen, erscheint doch sehr fraglich. Der Volkshumor, der instinktiv immer das Richtige trifft, hat für diese übereifrigen Dienerinnen der Mode die scherzhafte Antwort geprägt: „Ich entsinne mich ihrer — dunkel“, und spricht damit das Urteil über solche Übertriebenheiten. Wer sich entschließt, sein Haar färben zu lassen, der gehe recht genau mit sich zu Rate und prüfe in strenger Selbstkritik, welche Farbe zu seinem ganzen Wesen wirklich paßt, tatsächlich verschönt, ohne aufzufallen. Denn alles Laute, Auffällige ist immer unschön. Ebenso unschön ist es auch, wenn die Frau ihren schönsten Schmuck, das Haar, in unnatürliche Formen zwingt. Wieder haben wir kein Recht, spöttisch vergangener Generationen zu gedenken! Denn auch unsere Frisuren sind der Mode untertan, die vielleicht in wenigen Jahrzehnten unsere Torheiten belächeln wird. So manche Frisur, die als höchster Schick galt und gilt, ist nicht nur unschön — weil unnatürlich — sondern vor allem dem Haar höchst schädlich. Dazu gehören alle Frisuren, die künstlich mit dem heißen Brenneisen hergestellt werden müssen; denn daß die fortgesetzte Arbeit mit der Brennschere zur Austrocknung und damit zum Sprödewerden des Haares führen, daß die Hitze in der Nähe der Kopfnerven diese schädigen muß, leuchtet ohne weiteres ein. Die moderne Friseurkunst verzichtet darum nach Möglichkeit auf die gebrannte Welle und erzeugt die gleiche Wirkung, aber unschädlich, mit der „Wasserwelle“: das nach dem Waschen feuchte Haar wird mit angefeuchtetem Kamm in die gewünschten Formen gelegt, mit einer Frisierhaube oder einem Schleier fest an den Kopf gepreßt und so getrocknet. Solche Wellen halten ebenso lange und noch länger als die gebrannten. Die Entdeckung der Wasserwelle fällt zusammen mit der Einführung des Bubikopfes, dieser viel umstrittenen Haartracht der Dame unserer Zeit. Wohl selten hat eine modische Streitfrage die Gemüter so erregt, als der Kampf unter der Parole „Hie langer Zopf, hie Bubikopf!“ Auch wir wollen nicht Schiedsrichter sein: schließlich ist das eine persönliche Geschmacksfrage, die jede einzelne mit sich und — dem Gatten abzumachen hat. Absolut unschön ist weder das lange Haar noch der Bubikopf! Letzterer ist allerdings in letzter Zeit stark belastet durch den Versuch, die weiblich mögliche Tracht der kurzen Haare (die, nebenbei bemerkt, auch schon vor 3000 Jahren im Lande der Pyramiden und Sphinxe getragen wurde, wie die Gelehrten ermittelt haben) in unmögliche männliche Linien umzubilden. Der gesunde Sinn unserer Frauen hat sich aber, genau wie bei der herrenmäßigen Linie in der Kleidermode, auf sich selbst besonnen und auch beim Bubikopf herrscht nun ausgesprochen weibliche Tendenz. Die glatten, harten Linien sind verschwunden, und das Löckchen, neckisch und kokett, triumphiert. Alle modernen Frisuren zeigen also weiche Linien, sanfte Wellen und lustige Lockenarrangements am Hinterkopf, die manchmal das Profil nach rückwärts fast ein wenig zu sehr belasten. Immerhin ist das Bestreben deutlich erkennbar, die Revolution des kurzen Haares in die Evolution umzulenken und zwischen lang und kurz einen allgemein befriedigenden Kompromiß zu finden. Und damit würde auch der Bubenkopf seine Zukunft sichern: denn daß er praktisch und dem Stil der selbstständig gewordenen Frau der Nachkriegszeit entsprechend ist, werden auch seine Gegner und Gegnerinnen, wenn sie objektiv sind, nicht bezweifeln. Immerhin beweist die noch immer wachsende Zahl der Locken, die der Schere zum Opfer fallen, daß das kurz geschnittene Haar keine Modelaune ist, die heute geboren wurde, um morgen zu verschwinden. Man kann wohl mit ziemlicher Gewißheit behaupten, daß die Bubiköpfe keine Mode- sondern eine Zeiterscheinung sind, der Ausdruck des Willens unserer Frau von heute, sich auch äußerlich der neuen Zeit anzupassen. Für die Entscheidung dieses „Hauptabschnitts der Frauenfrage“ wie ein bekannter Schlagerkomponist den Bubikopf einst nannte, wird man sich im persönlichen Falle eben immer an Altmeister Goethes Wort halten müssen: „Sehe jeder, wie er's treibe!“ Ob kurz, ob lang — das Haar ist eine köstliche Gabe, mit der die Natur die Schönheit der Frau bereicherte; das legt ihr die Pflicht auf, es nach bestem Können zu pflegen! P. Parsen. [Seite] 4

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Artikel: Alsen, Ola, Der Herr im Frühjahr (von Ola Alsen, 1880-1956). Drei Fotografien illustrieren den Artikel. Die Bildunterschrift für die drei Bilder lautet „Mittleres Bild: Frühjahrs-Ulster aus englischem Stoff mit breitem Revers und Gürtel. Linkes Bild: Kurt Vespermann [deutscher Schauspieler, 1886-1957, Anm. M. K.] in einem braun und sandfarben gemusterten Pullover und Knickerbockers. Rechtes Bild: Der russische Filmschauspieler Wladimir Gaidarow [1893-1978] in einem grauen Sakko-Anzug. Photos: Sandau.“ Fotos: Ernst Sandau, Berlin (1880-1918, Atelier später übernommen von Suse Byk, 1884-1943). [Seite] 5

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Artikel: Rhan, Carl, Stümmkes Liebe. Novelle von Carl Rhan (1874-1955). Werbung: Ehrbare Kaufleute pflegten von jeher nicht nur an ihren eigenen Vorteil zu denken, sondern bei ihren Kalkulationen immer auch die Interessen ihrer Kundschaft zu wahren. Im Geiste dieser guten Tradition, welche unser Haus jederzeit hochgehalten hat, haben wir den Preis für eine ganze Flasche Pixavon auf M 2.50 festgesetzt. Versuche von Fachleuten haben ergeben, daß man mit einer Flasche Pixavon 10 „Bubenköpfe“ oder 8 Köpfe mit langen Haaren oder 12 Herrenköpfe waschen kann, d. h. also, daß man durchschnittlich zehn Haarwaschungen mit einer Flasche Pixavon vornehmen kann. Es stellt sich also jede Pixavon-Haarwäsche — wenn man sie zu Hause vornimmt — auf nur 25 Pfennige. Die regelmäßige Haarpflege mit Pixavon gilt heute als unerläßliche Voraussetzung einer gepflegten Erscheinung. Jede Woche eine Haarwaschung mit Pixavon verleiht dem Haar weiche Fülle, schimmernden Glanz und leichte Frisierbarkeit. Achten Sie auf den Namen „Pixavon“ (nur in geschlossenen Originalflaschen). Pixavon ist bei allen Drogisten und Friseuren erhältlich, ausreichend für 10 Waschungen ganze Flasche M 2.50, 5 Waschungen halbe Flasche M 1.50, 1-2 Waschungen Babyflasche M —,50. Wir haben es uns zum Grundsatz gemacht, stets die gleiche hochwertige Qualitätsware zu liefern, auch dann, wenn wir selbst uns dabei mit einem geringeren Gewinne begnügen müssen. LINGNER-WERKE A.-G. / DRESDEN. Zeichnung von Erich M. Simon (1892-1978). [Seite] 6

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Werbung: Ganzseitige Werbeanzeige: Tanz ist Ausdruck gesteigerter Lebensfreude. Ermüdung und Hitze gelten den Tanzenden nichts, erquickt sie „4711“. Der Genuß des Festes wird durch ihre liebliche Kühle und Belebungskraft erhöht. Die anmutige Partnerin mit „4711“ zu bedienen, ist des Tänzers vornehmste Pflicht. Nur echt mit der ges. gesch. (Blau-Gold-Etikette). — Seit 1792 stets in der gleichen, unübertroffenen Güte nach altbewährtem Original-Rezept. 4711 Kölnisch Wasser. Zeichnung/Illustration: unbekannt/unsigniert. [Seite] 7

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Artikel: Rhan, Carl, Stümmkes Liebe. Novelle von Carl Rhan (1874-1955). Die Illustration zur Novelle zeigt einen älteren Herrn mit weißer Schürze und eine Frau, die nahe bei ihm steht. Beide stehen in einer häuslichen Werkstatt. Die Bildunterschrift lautet „Behutsam strich er mit der schwieligen rechten Hand über ihr Haar“. Zeichnung/Illustration: unbekannt/unsigniert. Werbung: Frauen, die frühzeitig altern müssen besonderen Wert auf eine gesunde Magen- und Darm-Verdauung legen, denn frühzeitige Falten, blasser oder unreiner Teint und die vielen andern „Schönheitsfehler“ haben zumeist ihre Ursache in der Stuhlverstopfung, in der Vergiftung des Körpers und des Blutes vom Darm aus. Brotella nach Professor Dr. Gewecke bedeutet das Ende der Stuhlverstopfung, da es im Gegensatz zu Abführmitteln den Darm kräftigt, die Darmwände glättet, schleimt und verjüngt und so die Ursache der Verstopfung beseitigt. Brotella-Darm-Diät statt Abführmittel! Für den Allgemeingebrauch: 1. Brotella-mild bei Magen-Darmleiden, leichter Verstopfung und für Kinder… Pfd. M. 1.40. 2. Brotella-stark, bei chronischer Stuhlverstopfung… Pfd. M. 2.—. Für den Spezialgebrauch: 3. Brotella für Korpulente, b. Stuhlverstopfung u. Fettsucht… Pfd. M. 3.50. 4. Brotella für Diabetiker, bei Stuhlverstopfung und Zuckerkrankheit… Pfd. M. 3.50. 5. Brotella f. Nervöse, b. Stuhlverstopfung u. Nervenleiden… Pfd. M. 3.50. Neues Brotella-Kochbuch 25 Pf. In Apotheken, Drogerien, Reformhäusern. WILHELM HILLER, CHEMISCHE FABRIK, HANNOVER. Zeichnung/Illustration: „W J“ (unbekannte Signatur). [Seite] 8

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